Schon wieder sind drei Tage um und wir stehen kurz vor der Weiterreise. Also ein Rückblick auf die letzten Tage.

 

Am Montag sind wir durch den Shanendoah Nationalpark gefahren. Das war einfach nur wunderschön. Berge (nicht so hoch wie die Alpen, aber für uns Norddeutsche halt Berge) und alle bewaldet. Das Laub war in den unterschiedlichen Farben, von grün über leicht gelb und stärker gelb bis zu rot. Die Straße führte alleeartig 105 entlang, immer mal wieder mit Aussichtsplattformen um den tollen Blick über das Tal und zu anderen Bergen zu leiten. Das Fahren war einfach nur angenehm. Die ganzen Bäume luden einfach immer wieder auch zum Träumen ein. Es war so richtig herbstlich. Wir hatten keinen klaren Himmel, es war leicht bewölkt und dadurch hat sich auch bei den Aussichtspunkten das Herbstgefühl verstärkt. Ich hatte so richtig Lust, die Deko zu Hause auch zu ändern (das wird sich aber bestimmt wieder ändern, ihr kennt mich ja). Aber beim durch fahren durch diese tolle Landschaft konnte man sich gar nicht anders, als nach Herbst fühlen. Wir sind übrigens typisch amerikanisch mit dem Auto direkt an die Kante der Plattformen gefahren und mussten nicht aussteigen um eine gute Sicht zu haben. Aber wir haben es trotzdem manchmal gemacht. Natürlich vor allem, wenn ich das dringende Bedürfnis nach einer Toilette hatte. Die allerdings in zwei Fällen nur aus einem tiefem Loch mit Schüssel drauf bestand. Aber es hat erstaunlicher Weise nicht gestunken.


Durch den Park führt auch ein Teil des Apalachen Trails, das ist ein Wanderweg einmal die Ostküste der Staaten hoch. Ziemlich lang, die genaue Länge kann ich aber momentan nicht sagen. Aber es sind uns immer noch welche mit Wanderstöcken und Rucksäcken entgegengekommen, die den Weg gewandert sind. Und auch Radwanderer waren noch unterwegs. Mir wäre das ja viel zu kalt gewesen, von der extremen Anstrengung mal abgesehen. Aber jeder findet ja andere Sachen toll.

 

Abends sind wir dann in Washington D.C. angekommen und mussten uns noch ein Hotel suchen. Das erste war schon voll, so dass wir weiter fahren mussten. Erst haben wir uns schon geärgert, es war auch schon später und dunkel. Aber im Nachhinein sind wir froh drüber. Hier sparen wir nämlich 20 $ die Nacht, dafür verzichten wir auch auf ein Hotelfrühstück. Das besteht sowieso meist nur aus Toast mit Marmelade die wir nicht mögen. Ausser in Newark, da hatten wir eine vernünftige Auswahl an Muffins, Bagels, Donuts und Toast sowie Müsli und Kellogskram. Nun haben wir im Hotel gar nichts, dafür haben wir in Alexandria eine nette, kleine Bagelbude gefunden. Nur den Kaffee trinke ich da nicht mehr.

 

Gestern war dann der erste Tag in D.C., er hat natürlich klassisch mit einer Stadtrundfahrt angefangen. Die hat etwas länger gedauert als gedacht, das war aber alles nicht so schlimm, es hat sich gelohnt. Wir haben wieder einen schönen Überblick über die Stadt bekommen. Washington gefällt uns etwas besser als New York. Es ist hier ruhiger, nicht so hektisch. Es ist auch sauberer, zumindest macht es den Anschein und die Straßen sind heller. Da hier kein Haus höher als das Capitol sein darf, fehlen die ganzen Wolkenkratzer, die die Straßen dunkel wirken lassen. Und die Leute scheinen hier auch etwas weniger aufgedreht zu sein. Zumindest sehen sie hier etwas weniger verrückt aus.
Nach der Rundfahrt musste ich einmal bei Macy’s einkaufen gehen, ich hatte in NY ein Portemonnaie gesehen und in der Arundel Mills nicht gefunden. Jetzt habe ich es halt hier gekauft. Anschliessend sind wir mit dem Smithonian Historischen Museum von Amerika angefangen. Wir haben genau ein ¾ Stockwerk geschafft, bevor das Museum geschlossen hat. Sehr schade, aber um 6:30 Uhr ist hier halt Schluss. Zurück im Hotel haben wir uns eine Pizza bei Papa John’s bestellt. Davon träumen wir seid 1997. Und sie war genau so lecker wie damals.

 

Heute stand wieder Bildung auf dem Plan. Wir sind mit dem Capitol angefangen. Ein wenig mussten wir suchen, bis wir den Eingang gefunden haben, also den für die Besucher. Es hat sich in den letzten 12 Jahren doch etwas geändert. Aber dann war es kein Problem. Ausser das Wasser und die Äpfel die wir mit hatten. Alles weg bevor man reingehen kann. Das hat mich schon etwas geärgert. Aber dafür waren wir drin, haben ein Führung durch das Kapitol umsonst bekommen und konnten sowohl in den Senat als auch in das House of Kongress auf die Besuchergalerie und bei den Debatten zusehen. Im Senat war zwar gerade Pause, aber wir hätten es uns ansehen können. Und anschließend noch einmal durch diverse Ausstellungsstücke und Originaldokumente. Insgesamt waren wir bis 3 Uhr im Capitol.

Danach sind wir zum Air und Space Museum weitergefahren. Nun, wir haben ja unterschiedliche Interessen. Björn fand es klasse. Ich fand die Abteilung mit den ganzen Experimenten zum Selbsttesten auch klasse. Der Rest waren große Flugzeuge, Teile von Raketen und irgendwelche Stücke von Raumkapseln. Ich glaube, Björn ist dafür der bessere Ansprechpartner. Aber auch da waren wir wieder etwas länger. Die Bücherei des Kongress und der Botanische Garten wurden gestrichen, wir kommen irgendwann noch mal hierher.

 

Und nun sind wir mal wieder im Hotel, gleich werden wir uns genauer mit den nächsten Tagen in Florida befassen. Und zum essen gab es heute, weil es gestern so lecker war, eine Pizza von Papa John’s.

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